Capoeira ist allgemein bekannt als Kampftanz und als brasilianischer Kampfsport. Entgegen dem Begriff Kampf, ist das Ziel nicht das Überwältigen des Gegners, sondern das Überraschen des Gegners. Bei Capoeira handelt es sich um einen körperlichen Dialog, durch Kombination von Capoeira-Techniken. Man spricht deshalb vielmehr von Spiel und MitspielerInnen, als von Kampf und Gegner. Bei diesem körperlichen Austausch ist das Improvisieren eine wichtige Komponente, denn die in den Trainings gelernten Bewegungen werden spontan eingesetzt, um passend auf den anderen Spieler zu reagieren. Die Bewegungen variieren von Schlägen (vorwiegend Fusstritte) zu Ausweichen, Handstand, Rad etc.
Das Capoeira-Spiel wird durch Musik unterstützt. Musik ist ein elementares Charakteristikum der Capoeira. Portugiesischer Gesang und rhythmisches Klatschen aller Teilnehmenden zusammen mit einigen gespielten Perkussionsinstrumenten bauen Energie auf und spornen die Spielenden an.
Wer Capoeira trainiert, übt Kampf, Tanz, Selbstbewusstsein, Akrobatik, Rhythmik, Gesang, Wahrnehmung, Körpergefühl, Koordination, Gleichgewicht, Kraft, Beweglichkeit, Teamwork, Disziplin und und und... Durch ihre Geschichte gehört zur Capoeira eine Vielfalt von Elementen und vermittelt auch philosophische Wertesysteme. Im Capoeira-Spiel trifft Alt auf Jung, Fit auf Unsportlich, Musiktalentiert auf Unmusikalisch und trotzdem bilden alle zusammen eine Einheit. Capoeira kann nicht alleine praktiziert werden und die Gemeinschaft ist das Fundament der Capoeira.